Rölle: Inventar Siebenpfeiffer

Nr. 7683: Gemeindebanngrenzen des Bezirksamts Homburg. Bd. 3: Trennung zwischen der gemeinschaftlichen Markung zwischen den Gemeinden Homburg und Beeden –
Schwarzenbach.
1819 April – 1913 April
293 Bl.

Siebenpfeiffer befürwortet am 28. April 1819 in einem Schreiben an die Kreisregierung die Trennung der Güter von Homburg und Beeden – Schwarzenbach, weist aber darauf hin, dass wegen der Gemengelage der Grundstücke mit Schwierigkeiten zu rechnen ist. Beeden und Schwarzenbach sollten auch als selbständige Gemeinde von Homburg getrennt und die Grenze durch unparteiische Experten festgelegt werden. Sollte die Trennung nicht möglich sein, wäre Beeden – Schwarzenbach die Haltung einer Schafherde zu gestatten und eine Weide zuzuweisen. In Anlage: Beschluß der Schöffenräte von Beeden und Schwarzenbach vom 22. April 1819. Schreiben des Oberbürgermeisters und Stadtrats von Homburg vom 24. April 1819 an die Kreisregierung. (Bl. 1 – Bl. 8) – Siebenpfeiffer erinnert die Regierung am 28. Juni 1819 an die erbetene Entscheidung über die Bannteilung, da die Homburger Schafweide zur Bezahlung des Gebäudes für das Landkommissariat verpachtet werden muß. Er selbst hält die Teilung für unmöglich. (Bl. 9) – Der Landkommissar reicht am 22. August 1829 bei der Kreisregierung das Gesuch der Gemeinde Schwarzenbach um Trennung von Beeden ein. Er empfiehlt, beiden Gemeinden möglichst bald die Aufstellung eines eigenen Gemeindevorstands zu gestatten. Die Regierung lehnt die Trennung ab, ist aber bereit, für beide Gemeinden eigene Adjunkten einzusetzen und rät zu einer Übereinkunft mit der Stadt Homburg über abgeteilte Weidebezirke. (Bl. 15) – Siebenpfeiffer legt der Regierung am 23. September 1828 einen Beschluß des Stadtrats von Homburg über eine neue Vermessung ihres Bannes vor. Die Regierung regt an, die staatliche Vermessung der Parzellen abzuwarten. In Anlage: „Berathschlagungs Protocoll des Stadt Rathes zu Homburg vom 16. September 1828.“ (Bl. 16 ff.) – Siebenpfeiffer legt der Kreisregierung am 13. Dezember 1828 einen Antrag von Beeden – Schwarzenbach zur Trennung ihres Bannes von Homburg vor. Die Regierung lehnt ab. (Bl. 19)

aus: Rölle Thomas, Inventar Siebenpfeiffer mit Anhang (Stand 19. November 1999)
Die CD mit dem ganzen Text der Arbeit ist beim Saar-Pfalz-Kreis – Amt für Heimat- und Denkmalpflege erhältlich.

(2-2016)

Einträge im Amtsblatt des Saarlandes

Beeden_Tuermchen_160Professor Christoph Gröpl, die Universität des Saarlandes  und die Staatskanzlei stellen in Zusammenarbeit das Archiv “Amtsblatt des Saarlandes” 1947 – 1998 Online.

Es ist sehr einfach, dort nach einem Begriff oder Ort zu suchen. Dabei wird eine Liste mit Ergebnissen bereit gestellt, die man dann weiter abarbeiten kann.

Bei erster Durchsicht habe ich 6 Ergebnisse gefunden, die unseren Ort Beeden betreffen.

Als Beispiel der folgende Eintrag

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Es gbit dort auch einen weiteren Link, der zum Amtsblatt bis 2015 führt. Weitere Amtsblätter sehen zur Verfügung.

(2-2016)

Adressbuch der Westpfalz 1911/12

Bei Onlinerecherchen bin ich auf die Webseite DILIBRI Rheinland-Pfalz gestoßen. Man findet dort eine Menge digitalisierter Bücher, Bilder und Landkarten. Wer sich da mal umsehen will, kann diesen LINK benutzen.

Adressbuch_01Es gibt dort auch einige Adressbücher – unter anderem ein Adressbuch der Westpfalz mit den Orten -Zweibrücken,Homburg und St. Ingbert.

Natürlich sind ind diesem Buch  auch die Einwohner von Beeden-Schwarzenbach verzeichnet. Es sind 3 Seiten, beginnend mit einer Vorstellung der Amtspersonen und Honorationen des Ortes – danach folgt in alphabetischer Reihenfolge die Eintragung der Adresse und oft auch der Beruf.

Interessant wäre es natürlich, wenn man diese Einträge mit früheren oder späteren Adressbüchern vergleichen könnte.

Interessant ist noch die Einwohnerzahl im Jahr 1911/12:

Männliche 280
Weibliche 306
Zusammen 586
Katholiken 215
Protestanten 371
Haushaltungen 120

Wenn Sie auf die Fotos der 3 Seiten anklicken, dann erhalten Sie das Vollbild und können  die Seiten lesen und  damit arbeiten.

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Eine Zusammenfassung aller Seiten von Beeden und Schwarzenbach, sowie Titel- und Inhalts-Seite finden Sie hier zum Download.

(2-2016)

Friedrich Aulenbach: Der Kirchthurm von Beeden

Kennst Du ihn noch, den alten Thurm von Beeden.
Im Kornfeld dort? Man denkt jetzt seiner kaum.
Doch stand er hoch und tausend Lippen flehten
Dereinst in seiner Kirche. weitem Raum.
Die Stätte zwar, die heil’ge liegt zertrümmert,
Wo sich gestärkt manch Herz im trüben Leid,
Und nur der Thurm noch einsam ragt und schimmert
Als ein Vermächtniß längstvergang’ner Zeit.

Wohl Vieles hat der Alte schon erfahren.
Wild von des Krieges Furie oft umweht,
Hat ihn in grauen, fernentleg’nen Jahren
Der Väter frommer Glaubenssinn erhöht.
So manche Menschenwerke sah er gründen
Und untergeh’n im raschen Zeitenlauf;
So manche Reiche sah er spurlos schwinden
Und andre tauchten plötzlich wieder auf.

Wohl Vieles hat der Alte schon erfahren;
Nun lagert ödes Schweigen sich um ihn.
Noch jetzt sieht der die müden Pilgerschaaren,,
Wie sonst, zur letzten dunklen Wohnung zieh’n..
So Vieles hat die Zeit seitdem verschlungen,
Was theuer uns, ruht längst im Grabesschooß;
Und mit des Thurmes Glocken, die verklungen,
Riß sich ein Ton aus sel’gen Tagen los.
O Bild der Wandlung! Wo vordem als Knaben
Wir kletterten zum Storchennest hinan,
Da ziehn wir jetzt, achtlos im Herbst der Jahre,
Im Flur vorüber auf der Eisenbahn,-
Sie, die so Manches nahm, was nimmer wieder
So wundervoll im Jugendglanz sich zeigt,
Hat auch des Thurm’s langjähr’gen Hort und Hüter,
Den treuen Storch, auf immer weggescheucht.
1875 Aus: Aus sonnigen Tagen, Ludwigshafen 1875
Friedrich Aulenbach, * 1810 Annweiler, + 1882 Zweibrücken

Der Text ist heute zu finden in dem schönen Titel aus dem Gollenstein-Verlag:

Einatmen will ich die Zeit – Ein Saarpfalz Lesebuch (2003)
Fred Oberhauser – Bernhard Becker – Martin Baus
ISBN 3-935731-49-3

Beeden – interaktiver Ortsplan

Jägerhausstraße

Jägerhausstrasse_SchildDie Jägerhausstraße beginnt an der Eisenbahnbrücke und führt bis zum ehemaligen Zweibrücker Wasserwerk. Von dort läuft sie dann noch weiter Richtung Schwarzenbach. Über 1200 Meter ist sie lange, wir begleitet auf der einen Seite von der stillgelegten Eisenbahntrasse (über die sicher auch noch etwas zu schreiben ist)  und auf der anderen Seite liegt das Industriegebiet West der Stadt Homburg.

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Fast am Ende der Jägerhausstraße steht das interessanteste Objekt – das Kraftwerk, (ein eigener Artikel über das Kraftwerk ist in Vorbereitung) erbaut von Oscar von Miller und am 1. April 1914 in Betrieb genommen.

Oskar_von_Miller_BriefmarkeOscar von Miller, der Erbauer des “Deutschen Museums” in München ist auch der Architekt dieser, in der Zwischenzeit unter Denkmalschutz stehenden Industrieanlage.

Wahrscheinlich war es aber doch zu spät, denn von dem wunderschönen Bau, wie er auf folgenden Postkarten zu sehen ist, steht nur noch ein Torso. Viele Teile sind abgerissen oder umgebaut. Leider hat man in der Zeit, in der der ganze Komplex im Besitz der Pfalzwerke war, wenig Sinn und Augen für dieses schöne Gebäude gehabt und nur auf Funktionalität geschaut.

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Ansicht der Gebäude im Mai 2009 (C) W. Cappel

2 Postkarten mit der originalen Ansicht des Komplexes
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Auch im Jahr 1934 war das Kraftwerk noch ein interessantes Thema:
Ausschnitt aus einem Entwurf zu einem Kalenderblatt von Siegele.

Jägerhausstrasse_KW_siegele_1934

Nach der Erbach – Überquerung steht auf der anderen Straßenseite (rechts) ein weiteres, historisch wichtiges Gebäude: die Beeder Mühle.

Auf vielen Landkarten ist dieses Objekt verzeichnet und auch in den Kirchenbüchern taucht die Beeder Mühle oft als Geburtsort auf.

Auf einer Zeichnung von Karl Graf sieht die Mühle so aus:

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Jagerhausstrasse_Beeder_MuhleUnd so zeigt sich die Mühle dem Betrachter im Jahr 2009

(Auch zur Beeder Mühle ist ein eigener Bericht in Vorbereitung.)

Jägerhaus-Strasse – und woher kommt der Name?

Am Ende der Strasse stand einmal das Jägerhaus des Herzogs von Pfalz-Zweibrücken. Und daher der Name.

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(… wird fortgesetzt 2-2016)

Glockenstraße

Die Glockenstrasse in Beeden gibt es nicht und gab es auch nie.

Aber auf einem Homburger Stadplan aus den 70er Jahren – das muss noch näher überprüft werden – ist diese Strasse eingezeichnet. Sie sollte links an der evangelischen Kirche Beeden_Stadtplan_70_Glockenstrasse_200vorbei laufen und die Remigiusstraße mit der Wiesenstraße verbinden.

Da die Straße nahe der evangelischen Kirche vorbei laufen sollte, war die Namensgebung – Glockenstraße – nachvollziehbar.

Bei Nachfragen von Anwohner in dieser Umgebung war in einigen Fällen der Name bekannt, aber nähere Informationen wusste man auch nicht.

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(2-2016)

Westbahnhofstraße

Ganze 250 Meter ist sie lange, und gehört damit zu den kleineren Straßen in Beeden. Westbahnhofstrasse04
Die Westbahnhofstraße beginnt an der Blieskasteler Straße und steigt dann leicht an, überquert erst die Remigiusstraße und dann auch noch die Wiesenstraße, bevor sie sich in einem Feldweg in Richtung Zollbahnhof (Westbahnhof) verliert.

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Und von diesem nicht mehr existenten Bahnhof hat sie auch ihren Namen. In der Umgangssprache heißt der Bahnhof ja Zollbahnhof, da er in den Zeiten vor dem Anschluß des Saarlandes an die BRD auch als solcher genutzt wurde.

Aber die Bezeichnung ist auch etwas irreführend – die Straße geht ja nicht bis zum Westbahnhof, sondern endet in den Wiesen und Feldern diesseits der Kaiserstraße.

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Die Westbahnhofstraße ist eine reine Wohnstraße, kein einziges Geschäft ist hier zu finden. In der Westbahnhofstraße wohnte lange Jahre der Rektor der Schule in Beeden, der auch als Heimatforscher viel zur Geschichte Beedens beigetragen hat.

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Hier verläuft die Straße in den Wiesen.

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(1-2016)

Türmchen

Das Wahrzeichen von Beeden und in unzähligen Bildern schon gezeigt, ist das Beeder Türmchen.
Turmruine_1Auch diese Webseite benutzt das Bild der Turmruine der gotischen Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Und in der Literatur ist es das alte Bauwerk auch eingegangen, lesen sie  hier das Gedicht über den Beeder Kirchthurm von Friedrich Aulenbach.

Weitere Information zur Geschichte des “Türmchens” finden sie hier unter der Kirchengeschichte zur Evangelischen Kirchengemeinde Beeden. (wird noch bearbeitet)

Ich kenne noch das Türmchen aus der Zeit, als noch alte Friedhofsmauern und Grabsteine dort standen. Später hat man diesen Teil eingeebnet und einen kleinen Park um die Ruine angelegt. Ob das nun schöner ist, sei dahin gestellt.

Ruine_Grafitti_200Von Zeit zu Zeit besuche ich diesen, früher so stillen Platz und sehe mit Befürchtung, wie unser “Wahrzeichen” doch unter dem Zahn der Zeit leidet.

Hier nun Bilder aus dem Jahr 2008 von der Beschädigung der Ruine: Mir tut es immer wieder leid, den Zerfall des doch so geschichtsträchtigen Bauwerks miterleben zu müssen.

Ruine_UmgebungNun ist es nicht so, dass das ein Phänomen unserer Zeit ist.

Beim durchstöbern der Archivbestände vergangener Jahre kommen doch immer wieder die gleichen Probleme zum Vorschein.

So hat Frau Schindler wieder mal die die “Homburger Zeitung” durchgeblättert und im Jahrgang 1935 einen Artikel gefunden, der die gleiche Problematik behandelt. Unsere Turmruine, das “Türmchen” soll mal wieder gereinigt werden. Ich stelle hier mal die Datei mit dem Artikel zur Verfügung – der Jahrgang der “Homburger Zeitung” ist im Stadtarchiv Homburg zu finden.

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Ein weiterer Artikel aus neuerer Zeit (1994) spricht wieder von einem sehr schlechten Zustand des Türmchens und des umgebenden Geländes. Die Mauern des Türmchen wird als Übungswand für Kletterversuche benutzt und ein Jugendlicher hat eine vorhandene Grabplatte in tausend Stücke zerschlagen. Lesen sie selbst den ganzen Artikel aus der Saarbrücker Zeitung:

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(Der folgende Absatz stammt noch aus dem Jahr 2010)
Im Jahr 2010 hat sich dann etwas  getan. Und zwar hat man das Türmchen mit einem Gerüst und einer Plane eingedeckt und einen Bauzaun gestellt. Immerhin ein Anfang. Wollen wir uns mal positiv überraschen lassen, wann es dann weitergeht. Und hier dokumentiert der Zustand zur Zeit – September 2010.Nun hat sich ja im Jahr 2009 wieder einiges getan um unser “Türmchen”. Von der Stadt Homburg wurden 40.000 € im Haushalt für die Sanierung unseres Wahrzeichens bereit gestellt. Die Bauarbeiten sollen im Mai beginnen. Ich kann nur hoffen, dass sich ein gewisses “Kulturbewusstsein” bei der Bevölkerung einstellt und wir unseren Turm doch etwas länger unbeschadet geniesen können. Artikel der “Saarbrücker Zeitung” finden Sie hier.

Hier folgt ein Ausschnitt aus der Saarbrücker Zeitung vom 22. September 2010. Gerhard Wagner hat anlässlich einer Ortsbegegnung über den Fortschritt an der Ruine gesprochen.

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Zum Vergrössern Bild anklicken!

Uns so sah das Türmchen im Winter 2010 aus –  Photo von Jürgen Rohrbacher

Türmchen im Winter_J_Rohrbacher

Eine Besonderheit bei unserem Türmchen sind die Wetzsteine aus alten Zeiten. Der Heimatforscher Hans Cappel, geborener Beeder, hat sich intensiv mit diesem Phänomen beschschäftig. Artikel dazu finden Sie bei der “Saarbrücker Zeitung” und auch in “Saarpfalz” Blätter für Geschichte und Volkskunde. Bei einem Besuch habe ich ein Bild dieser Wetzsteine aufgenommen. Sie befinden sich rechts der Eingangsmauer und sind leicht mit Moos bedeckt.

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(2-2016 -dieser Artikel wird laufend korrigiert, ergänzt und erweitert)